Am Waldesrand, auf Feldern und Wiesen,
in Höhen wie in Niederungen wirken wild wachsende Blumen wie wohl
platzierte Arrangements, die eine ordnende Hand ausgerechnet an diese
Stelle eingepflanzt hat.
Botaniker und Forscher, wie z.B. Alexander von Humboldt, der während seiner
weltweiten Reisen Tausende von Pflanzen erkundet hat, haben dafür gesorgt,
dass Samen und Ableger quer über den Globus bis in unsere Regionen und
Treibhäuser transportiert wurden. Die Vielfalt und blühende Pacht in
unseren heimischen Gärten und Parks bezeugen heute noch diese
abenteuerlichen Unternehmen. Wer von uns denkt ausgerechnet an den großen
Entdecker von Humboldt, wenn er in der Adventszeit wie alle Jahre wieder
die eine oder andere Flores de Noche Buena, die Blume der Heiligen Nacht
oder auch hierzulande am besten als Advents- oder Weihnachtsstern bekannt
bei seinem Floristen oder sogar in der Blumenabteilung seines Supermarktes
kauft? Weihnachtssterne sind mittlerweile die meistgekauften Topfpflanzen
und gehören heutzutage beinahe ebenso selbstverständlich ins Repertoire
der Adventsdekoration der Wohnräume rund um die Weihnachtszeit wie der
obligatorische, festlich geschmückte Tannenbaum.
Seit Jahrhunderten hegen und pflegen die meisten Völker kunstvoll die
Gestaltung ihrer Gärten, wie die Kulturgeschichte vieler Länder erzählt.
Der Himmel auf Erden, der berühmte Garten Eden, soll hier als Lustgarten
voller Blumen, Sträucher und Bäume Wirklichkeit werden. Seit den
Ursprüngen des Gartenbaus in Mesopotamien, Ägypten und Persien, in
asiatischen Ländern wie China und Japan, in Europa seit der Antike sowie
während der Renaissance, der Barockzeit, dem Klassizismus und bis heute
planen Gartenarchitekten minuziös die Bepflanzungen von Gartenanlagen.
Man muss sich nicht unbedingt einen Gartendesigner leisten, um seinen
Garten, und sei dieser auch noch so klein, farblich abgestimmt mit Blumen,
Stauden oder Bäumen zu bepflanzen. Das Bewusstsein und der Wunsch nicht
nur seinen unmittelbaren Lebensbereich, sondern auch sein grünes
Wohnzimmer zu planen und zu gestalten, hat in den letzten Jahren stark
zugenommen. Anregungen, Beispiele und Vorbilder für eine dekorative
Gartenplanung lassen sich nicht nur in zahlreichen Gartenmagazinen und
Büchern finden, sondern auch auf Besuchen von Gartenausstellungen oder bei
Workshops und Vorträgen, die von Gärtnereien und sogar von
Volkshochschulen veranstaltet werden.
In die Wohnung hineingetragen vollbringt selbst das sparsamste Blumendekor
als Stimmungsheber wahre Wunder. Betrachtet man beispielsweise ein Foto
von ein und demselben Raum, einmal nur mit Möbeln eingerichtet, was zwar
seinen Zweck erfüllen mag, und ein Bild desselben Zimmers, wenn auch nur
ein einziger Blumstrauß, in einer Vase hergerichtet, auf einer Anrichte
platziert ist, dann fällt zweifelsohne auf, dass zwischen beiden Bildern
Welten liegen.
Eine Dekoration mit Blumen ist keine bedeutungslose, rein
oberflächliche Raum-Veränderung. Frisch oder getrocknet heben
Blumenarrangements die Raum-Atmosphäre und somit die Befindlichkeit der
Bewohner. Ein Blumendekor kann den persönlichen Geschmack und Stil einer
Persönlichkeit ebenso wie der Stil ihrer Kleidung zum Ausdruck bringen und
unterstreichen. Man stelle sich eine Feierlichkeit, ein Fest ohne Blumen
als dekoratives, festliches Tisch- und Raumaccessoire vor. Das wäre
wirklich eine unvorstellbare Idee. Insbesondere bei Familienfeiern, wie
einer
Konfirmation bzw Kommunion sind Blumen als Dekoration ein Muss.
Zumindest die Mädchen unter den Kommunion- oder Konfirmationskindern,
werden auch durchaus begrüßen, an ihrem Kleid einen kleinen Blumenschmuck
zu finden
Zu jeder Jahreszeit wirken
Blumendekorationen im Lebensraum wie Schmuckstücke und Seelenpflaster, sie
sind die Farbtupfer, das berühmte I-Tüpfelchen, das man einfach zum
Wohlfühlen braucht.